Kaliumcarbonat in der Glasindustrie
Kaliumcarbonat wird als Flussmittel verwendet, um den Schmelzpunkt der Rohstoffe bei der Glasherstellung zu senken. So wird beispielsweise das widerstandsfähige Kali-Glas produziert. Es ist härter, transparenter und brillanter als Natron-Glas. Kali-Glas wird häufig für hochwertige Anwendungen benötigt, beispielsweise für optische Gläser (Ferngläser, Teleskope und Kameralinsen), hitzebeständiges Laborglas (unter anderem Reagenzgläser) und dekoratives Glas.
Auch in der Herstellung von Bleikristall, ebenfalls als Kristallglas bekannt, findet Kaliumcarbonat - in Kombination mit Bleioxid - Anwendung. Bleikristall hat eine außergewöhnliche Lichtbrechung, die es besonders für Schmuck, Prismen und hochwertige Gläser attraktiv macht.
Kaliumcarbonat in der Futtermittelindustrie
In der Futtermittelindustrie für Nutz- und Haustiere fungiert Kaliumcarbonat als Kaliumquelle, Säureregulator und pH-Stabilisator. Zudem erhöht es die Stabilität von Futtermischungen und verlängert die Lagerfähigkeit, indem es die Feuchtigkeitsaufnahme reduziert und Schimmelbildung hemmt.
Kaliumcarbonat in der Pharmaindustrie
Kaliumcarbonat wird seitens der Pharma-Branche als Kaliumquelle in Arzneimitteln zur Behandlung eines Kaliumdefizits eingesetzt. Kalium ist für die Herzfunktion, den Flüssigkeitshaushalt und die Muskelfunktion essenziell.
Der Stoff dient auch der Behandlung von Übersäuerung des Magens, indem er überschüssige Magensäure neutralisiert.
Kaliumcarbonat wird ebenfalls als pH-Puffer in pharmazeutischen Formulierungen verwendet. Des Weiteren fungiert es als Hilfsstoff. Es unterstützt die Löslichkeit von Wirkstoffen oder verbessert die Stabilität der Formulierung.
Außerdem wird Kaliumcarbonat in chemischen Synthesen genutzt, beispielsweise als Reagenz oder Katalysator bei der Herstellung von Arzneimittelwirkstoffen. Es dient als mildes Alkali, um chemische Reaktionen zu kontrollieren.
Kaliumcarbonat in der Bauindustrie
Neben der Herstellung von Spezialglas für die Bauindustrie findet Kaliumcarbonat als Beton- und Mörtelzusatz, der die Aushärtung beschleunigt, Anwendung. In Spezialmörteln minimiert es das Risiko von Schrumpfungsrissen, indem es die chemische Zusammensetzung der Mischung beeinflusst. Kaliumcarbonat wird des Weiteren in Betonmischungen eingesetzt, um die Bildung von Eiskristallen zu reduzieren und den Beton vor Schäden bei niedrigen Temperaturen zu schützen. In Mörteln oder Fugenmassen trägt es dazu bei, Feuchtigkeitsaufnahme und Frost-Tau-Schäden zu verringern.
Kaliumcarbonat wird außerdem in abdichtenden Materialien und Beschichtungen verwendet, insbesondere in Produkten, die alkalibeständig oder feuchtigkeitsabweisend sein müssen.
Bei der Herstellung von keramischen Baumaterialien, wie Fliesen oder Ziegeln, fungiert Kaliumcarbonat als Flussmittel, das die Schmelztemperatur der Materialien senkt und die Homogenität der Keramik verbessert. Dies führt zu robusteren und qualitativ hochwertigeren Produkten.
Kaliumcarbonat wird auch in der Produktion von Farben und Pigmenten genutzt, die für die Bauindustrie wichtig sind. Es trägt zur Stabilität und Haltbarkeit der Farben bei, insbesondere bei Außenanwendungen.
Weitere Einsatzgebiete von Kaliumcarbonat
- Kaliumcarbonat fungiert in der Herstellung von Tinten, Tonern und Farbmitteln als pH-Regulator, Stabilisator und Lösungsmittel in verschiedenen Prozessen. Zudem dient Kaliumcarbonat der Kontrolle der Partikelgröße von Pigmenten sowie als Dispersions- und Trocknungshilfsmittel.
- Es wird ebenfalls als Reagenz bei der Herstellung von Farben eingesetzt. Anwendungsbeispiele sind Druckfarben für den Digital-, Offset- und Textildruck, Toner für Laserdrucker und Kopierer sowie Markier- und Schreibstifte, bei denen konsistente und lebendige Farben gefragt sind.