Amidosulfonsäure

Amidosulfonsäure ist eine farblose kristalline Substanz, die als Säureamid der Schwefelsäure aufgefasst werden kann. Die Herstellung von Amidosulfonsäure erfolgt aus Harnstoff, Schwefelsäure und Dischwefelsäure.

Chemische Formel
H3NSO3
CAS-Nummer
5329-14-6

Merkmale

Molares Gewicht
97.10 g/mol
Schmelzpunkt
205 °C
Dichte
2.15 g/cc
Formulare
Pulver, Weiß, Kristallin

Verwendungszwecke und Anwendungen

Wichtige Anwendungen

  • Beschichtung
  • Reinigungsmittel
  • Korrosionshemmer und Ablagerungsschutzmittel
  • Zellstoff und Papier
  • Bleichmittel
  • Galvanotechnik

Branchen

Allgemeine Informationen über Amidosulfonsäure

Amidosulfonsäure, auch bekannt als Sulfaminsäure oder Amidoschwefelsäure, ist eine anorganische Verbindung, die nicht in der Natur vorkommt und ausschließlich industriell synthetisiert wird. Sie dient in verschiedenen Industrien der Oberflächenvorbereitung und wird hauptsächlich als Entkalkungsmittel eingesetzt.

Eigenschaften von Amidosulfonsäure

Amidosulfonsäure ist eine farblose bis weißlich-gelbe, geruchlose kristalline Verbindung. Sie ist nicht hygroskopisch, bindet also keine Feuchtigkeit aus der Umgebung. Es handelt sich um das Monoamid der Schwefelsäure. Die Salze der Amidosulfonsäure werden Amidosulfonate oder Sulfamate genannt.

Amidosulfonsäure schmilzt bei 205 °C unter beginnender Zersetzung und heftiger Rauchentwicklung. Der Stoff ist in den meisten organischen Lösungsmitteln schlecht, in Wasser hingegen gut löslich. Die gelösten Kristalle reagieren sauer.

Amidosulfonsäure (+H3N-SO3-) ist ein Zwitterion, es handelt sich also um eine Verbindung, die zwei oder mehrere funktionelle Gruppen besitzt. Dabei ist die Ladung einer funktionellen Gruppe positiv und die Ladung der anderen negativ.

Die Herstellung von Amidosulfonsäure erfolgt aus Harnstoff, Schwefelsäure und Dischwefelsäure.
Laying Stones

Amidosulfonsäure in der Bauindustrie

Amidosulfonsäure wird in der Bauindustrie zur Reinigung von Betonmischern, Betonpumpen und anderen Geräten zur Betonverarbeitung verwendet. Sie entfernt effizient Beton- und Kalkablagerungen und wird aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Korrosivität gegenüber Metallen im Vergleich zu anderen starken Säuren gerne eingesetzt, da sie die verwendeten Geräte nicht schädigt.

Zudem dient Amidosulfonsäure der Oberflächenvorbereitung. Vor dem Auftragen von Beschichtungen wie Farben oder Lacken wird der Stoff angewandt, um die Oberfläche von Verunreinigungen, Rost und Kalkablagerungen zu befreien und zu ätzen. Dies sorgt für eine bessere Haftung der Beschichtungen. Die Säure wird ebenfalls zur Reinigung von Mauerwerk eingesetzt.

In wasserführenden Systemen und Heizungsanlagen, die in Bauwerken installiert sind, wird Amidosulfonsäure zur Entfernung von Kalkablagerungen verwendet. Dies verbessert Effizienz und Lebensdauer der Systeme.
Layers of various colored papers in stack close-up view

Amidosulfonsäure in der Papierindustrie

In der Papierindustrie befreit Amidosulfonsäure Kessel, Verdampfer, Wasseraufbereitungssysteme und andere Maschinen in Papierfabriken von Kalkablagerungen und anderen Rückständen. Zudem wird sie als Bleichmittel für das produzierte Papier sowie in einigen Prozessen der Papierherstellung zur Regulierung des pH-Werts eingesetzt.

Weitere Einsatzgebiete von Amidosulfonsäure

Amidosulfonsäure ist in der Reinigungsindustrie – neben Phosphor- oder Zitronensäure – ein wichtiger Bestandteil von Entkalkern und Sanitärreinigern.

Auch in der Automobilindustrie und in der Metallverarbeitungsindustrie ist Amidosulfonsäure relevant. Es sichert die wirksame Reinigung (vor allem die Entfernung von Kalk und Rost) und Vorbereitung von Oberflächen und stellt so sicher, dass Beschichtungen optimal haften und ihre Schutzfunktion erfüllen können. Die Säure wird ebenfalls zur Reinigung von Beschichtungsanlagen und -geräten genutzt.

Im Labor wird Amidosulfonsäure als Urtitersubstanz und zum Zerstören von Nitrit verwendet, in der Galvanotechnik dient sie dem Einstellen des pH-Werts von Nickelsulfamatbädern. Zudem wird eine Lösung aus Amidosulfonsäure mit Natriumlaurylsulfat zum Aktivieren einer Nickelschicht angewandt.